Ich stelle nicht die vorgesehenen Behandlungsmethoden in Frage, sondern ich möchte eine Alternative zu Chemie, Thymolpräparaten und organischen Säuren wie Ameisensäure, Milchsäure und Oxalsäuredihydrat vorstellen.

In meiner Imkerei wird mittlerweile weitgehend auf oben genannte Behandlungsmittel verzichtet, um die Gesundheit meiner Bienen immer im Blick zu haben und zu gewährleisten. Im Gegensatz zu den Schadstoffen die Bienen selbst in den Honig einbringen können, sei es durch Pflanzenschutzmittel oder auch Umweltbelastungen wie z. B. durch Verkehr etc., ist das Einbringen von Fremdstoffen durch den Imker selbst viel größer. Vor allem bei der Varroabehandlung kann man hier viel “Gift” in Wachs, Honig und Bienenvolk einbringen.

Deshalb habe ich mich für eine Hyperthermie Behandlung der Brut mit dem Varroa Kill II im Frühjahr entschieden und verwende Milchsäure 15 %, Oxalsäuredihydrat 5,7 % im Träufel- oder Sprühverfahren zur Restentmilbung im Winter und nach der totalen Brutentnahme im Sommer. Der Varroa Kill II könnte auch ohne den Einsatz von Säuren, durch das Bienenjahr, die Varroamilbe in Schach halten. Ich möchte jedoch auf der sicheren Seite sein und die Gesundheit meiner Bienen gewahrt wissen. Die totale Brutentnahme hilft mir dabei Hygiene in meinen Völkern hoch zu halten und Bienenkrankheiten vorzubeugen. Im laufe des Jahres arbeite ich mit biotechnischen Verfahren wie der Drohnenbrutentnahme und Jungvolkbildung um den Milbendruck möglichst gering zu halten.

Aus Erfahrungen, welche ich mit verschiedenen Ameisensäureanwendungen gemacht habe, verzichte ich zum wohl meiner Bienen auf diese. Es ist enorm wie gestört sich die Bienen durch das Einbringen von Ameisensäure fühlen, sei es durch das Verdunsten mit Applikatoren oder auch in Gel gebundener Form. Auch das einbringen von chemischen Präparaten wie Amitraz (Nervengift) wirkt sich momentan nicht auf das Bienenvolk aus, kleines Tier (Varroa Destructor) große Wirkung, großes Tier (Biene) kleine Wirkung, jedoch führt lt. den Bieneninstituten die Anwendung des zugelassenen Präparates in der vorgeschriebenen Anwendungsform unter schlechten Bedingungen zu Resistenzen. Von den Rückständen im Wachs und damit auch im Honig ganz zu schweigen. Es zerfällt lt. dem Bienenkundeinstitut Hohenheim sehr schnell in seine einzelnen chemischen Bestandteile (Metabolite), aber zum wohl meiner Bienen und meiner Honigkunden verzichte ich selbstverständlich gerne darauf.